Gute Düfte lösen nicht nur
Wohlbefinden aus.
Manche Öle aus Pflanzen
lassen sich gut in der
medizinische Hygiene
und Therapie einsetzen.
Düfte lösen Gefühle aus, stimulieren die Sinne,
entspannen oder regen an.
Schon die Ägypter, Sumerer, Assyrer, Chinesen
und Römer setzten duftende Pflanzenessenzen ein,
um das Wohlbefinden zu steigern und die Gesundheit zu stärken.
Für die moderne Medizin sind Aromaöle aber nicht nur deswegen interessant.
In etlichen gut geprüften Studien konnten Wissenschafter mittlerweile zeigen,
dass einige Öle gegen Keime wirken.
Wolfgang Steflitsch, Lungenfacharzt im Wiener Otto-Wagner-Spital und Präsident
der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftliche Aromatherapie und Aromapflege,
hat sich ausführlich damit beschäftigt: „Wir wissen, dass Thymian, Teebaum, Zimtrinde,
Gewürznelke, Pfefferminze und Rosmarin Wirkstoffgruppen gemeinsam haben,
die Bakterien, Viren und Pilze angreifen können.
Diese Aromaöle setzen sich an der Membran der Keime fest und lösen sie,
vereinfacht gesagt, auf. Damit bricht deren Stoffwechsel zusammen.“
Die Anwendung erfolgt über Mischungen unterschiedlicher Konzentration,
die auf Haut oder Schleimhaut aufgetragen oder inhaliert werden.
Über Raumbeduftungen lässt sich Ansteckungsgefahr mindern.
Eine Studie aus Frankreich gibt laut Wolfgang Steflitsch einen Hinweis darauf:
Auf der Intensivstation eines Krankenhauses seien ein Jahr lang mit dem Öl Ravintsara
Räume beduftet worden. Ravintsara ist ein Kampferbaum, der auf Madagaskar gedeiht.
Die Übertragung von Spitalskeimen unter den Patienten sei in dem Zeitraum deutlich
zurückgegangen. Die Aromatherapie sei so eine gute Ergänzung zu den anderen Hygienemaßnahmen.
Setzt man Aromaöle gegen Infektionen und das Wundliegen in Pflegeeinrichtungen und
Spitälern ein, so ist auch das keine Anwendung für den „Hausgebrauch“.
Es braucht Fachleute, die für Aromatherapie ausgebildet sind.
„Die fachmännisch angewendete Aromatherapie und Aromapflege mit Raumbeduftung,
Inhalation, Waschungen, Bädern und Massagen hat sich als effektiv erwiesen und
sie ist mit Zuwendung verbunden.
Sie ist bei Pflegern, Patienten und Angehörigen gleichermaßen beliebt.
Ältere Patienten fühlen sich dadurch zusätzlich an die Natur und an alte Hausmittel erinnert.
Auch das löst körperliches und seelisches Wohlbefinden aus und fördert Heilungsprozesse „,
sagt Wolfgang Steflitsch.
Wer zu Hause Aromaöle verwendet, sollte laut Wolfgang Steflitsch darauf achten,
dass die Öle natürlichen Ursprungs, frisch und von guter Qualität sind.
Eine Dauerbeduftung stumpft ab und kann Kopfschmerzen verursachen.
Zwischen den Anwendungen muss der Raum also wieder gut gelüftet werden.
Beim Betreten des Raums sollte nur ein dezenter Duft wahrnehmbar sein.
Werden Öle pur auf die Haut aufgetragen, sollte man die Dosis gering halten,
denn manche Öle können die Haut reizen.
„Schwangere, kleine Kinder, ältere Menschen, Epileptiker und Asthmatiker
sollten mit den Ölen generell vorsichtig sein“, sagt Wolfgang Steflitsch.
http://www.salzburg.com/nachrichten/wissen/sn/artikel/aromaoele-greifen-keime-an-138986/